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Ziele

Untersuchen, ob die verschiedenen Verbandstypen Auswirkungen auf die von Patienten mit chronischen Wunden verspürten Schmerz- und Stressintensitäten haben.

Methoden

  • Diese forschende Studie wurde durchgeführt, um mögliche Unterschiede zwischen den berichteten Schmerz- und Stressintensitäten im Zusammenhang mit der Verwendung von atraumatischen und konventionellen Wundverbänden bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Wunden zu identifizieren.
  • Es wurden folgende psychologische Messverfahren verwendet:
    • Die Perceived Stress Scale (PSS)
    • Das State Trait Anxiety Inventory (STAI)
    • Eine numerische Stressbewertungsskala
  • Während des Verbandswechsels wurden jedem Patienten laut die PSS- und STAI-Fragebögen vorgelesen. Die Antworten wurden von einem Mitglied des Forschungsteams aufgezeichnet.

Ergebnisse

  • Von 49 Patienten mit chronischen Wunden waren 53 % männlich (n = 26) und 47 % weiblich (n = 23). Die Patienten waren zwischen 38 und 95 Jahren alt. Das Durchschnittsalter betrug 69,1 ± 14,1.
  • Die Wundtypen hatten verschiedene Ursachen und wurden entweder mit atraumatischen Wundverbänden wie Mepilex oder konventionellen Wundverbänden wie Biatain®* oder Aquacel®* Ag behandelt (Tabelle 1).

*Aquacel ist eine eingetragene Marke von ConvaTec Inc. Biatain ist eine eingetragene Marke von Coloplast A/S.

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Tabelle 1. Wundursache

Wundtyp Atraumatisch n (%)  Konventionell n (%)
Venöses Beingeschwür 3 (30 %) 5 (13 %)
Anderes Beingeschwür 2 (20 %) 5 (13 %)
Diabetisches Fußgeschwür 1 (10 %) 15 (38 %)
Anderes Fußgeschwür 4 (40 %) 8 (21 %)
Andere chronische Wunde - 6 (15 %)
Gesamt 10 39
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Tabelle 2. Durchschnittliche psychologische und physiologische Schmerz- und Stress-Scores für Patienten mit atraumatischen und konventionellen Wundverbänden

Schmerz-/Stressmessungen Atraumatisch  Konventionell
STAI 38,40 ± 15,62 33,1 ±  11,16
PSS 24,60 ±  10,08 22,72 ±  9,17
Numerische Schmerzintensität 1,43 ±  0,98* 3,66 ±  3,13*
Numerische Stressintensität 2,00 ±  0,58* 3,63 ±  2,66*
Herzfrequenz 69,11 ± 7,53 75,62 ±  14,05
Atemfrequenz 16,86 ±  8,17 16,09 ±  1,95
Systolischer Blutdruck (BD) 125,70 ±  12,23 137,82 ±  17,03
Diastolischer Blutdruck (BD) 64,22 ±  11,56 69,13 ±  12,91
Galvanische Hautreaktion (GHR) 19,76 ±  5,42* 33,15 ±  16,32
Speichelcortisol 0,13 ±  0,03 0,17 ±  0,09

*Unterschied zwischen Gruppen statistisch signifikant bei p unter 0,05

STAI = State Trait Anxiety Inventory; PSS = Perceived Stress Scale

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Balkendiagramm – Vergleich von Mepilex mit anderen Wundverbänden
Abbildung 1. Subjektive numerische Stress- und Schmerzintensitäten von Patienten, die im Rahmen der Wundbehandlung atraumatische und konventionelle Verbände erhalten.
  • Zusätzlich zu den erhöhten physiologischen Indikatoren für Stress bei den Patienten mit konventionellen Wundverbänden wiesen die subjektiven Intensitäten von akutem Schmerz und Stress in der Gruppe mit konventionellen Wundverbänden ebenfalls auf mehr Schmerzen und Stress beim Verbandswechsel hin (Abbildung 1).

  • Die Stress-Scores bei PSS und STAI waren relativ ähnlich bei Patienten, die beide Arten von Wundverbänden bekamen. Die durchschnittlichen PSS-Scores lagen bei den Patienten mit atraumatischen Wundverbänden bei 24,60 ± 10,08 und bei den Patienten mit konventionellen Verbänden bei 22,72 ± 9,17. Der maximale PSS-Score lag bei 56.

  • Die durchschnittlichen Scores für unterschwellige Angst beim Verbandswechsel lagen bei den Patienten mit atraumatischen Wundverbänden bei 34,90 ± 11,41 und für akute Angst beim Verbandswechsel bei 38,40 ± 15,62. In der Gruppe mit konventionellen Wundverbänden betrugen die Scores für Eigenschaftsangst im Vergleich dazu bei durchschnittlich 33,21 ± 11,20 und für akute Angst beim Verbandswechsel bei 33,31 ± 11,16 auf dem STAI. Der maximale Score lag bei 80.

  • Die durchschnittlichen Niveaus für unterschwelligen Stress lagen auf der PSS bei 24,60 ± 10,08 (Gruppe mit atraumatischen Wundverbänden) und 22,72 ± 9,17 (Gruppe mit konventionellen Wundverbänden) und auf dem STAI bei 34,90 (Gruppe mit atraumatischen Wundverbänden) sowie 33,21 (Gruppe mit konventionellen Wundverbänden).

  • Diese Ergebnisse legen nahe, dass, obwohl die akuten Schmerz- und Stressepisoden bei den Patienten mit atraumatischen Wundverbänden viel kürzer waren, auch Faktoren im Zusammenhang mit der allgemeinen Erfahrung des Lebens mit einer chronischen Wunde zu unterschwelligen und kontinuierlichen Stress- und Angstzuständen beitragen können.
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