Infektionen im OP
Erfahren Sie, wie Sie Kosten und unnötiges Leid verhindern können, indem Sie sich selbst, Ihre Patienten und Ihr Personal vor im Krankenhaus erworbenen Infektionen schützen.
Wir wissen, dass medizinische Fachkräfte unter dem ständigen Druck stehen, Kosten zu reduzieren und gleichzeitig die Pflegestandards verbessern zu müssen sowie Kreuzkontaminationen zu verhindern.
Schätzungsweise erkrankt einer von 20 Patienten an einer postoperativen Wundinfektion (SSI)
Medizinische Fachkräfte sind häufig Pathogenen ausgesetzt. Nadelstichverletzungen, von denen es schätzungsweise eine Million pro Jahr in Europa gibt,
Das Problem mit postoperativen Wundinfektionen
Postoperative Wundinfektionen sorgen für teure Behandlungen und bereiten Patienten Schmerzen und Traumata. Eine postoperative Wundinfektion kann zum Beispiel zu einer Infektion der tiefen Gewebestrukturen führen, wodurch der Patient wiederum länger im Krankenhaus verbleiben muss und ein Bett belegt, das bereits für andere Patienten hätte verwendet werden können. Genau das kann verhindert werden.
Postoperative Wundinfektionen werden durch eine mikrobielle Kontamination der Operationswunde verursacht. Die Mikroorganismen gelangen auf einem der folgenden Wege in die Wunde:
- Über die Haut des Patienten
- Über den Chirurgen und andere Mitarbeiter im OP
- Über die Luft
- Über verunreinigte Oberflächen oder Instrumente, die bei der Operation verwendet werden
Das Verhindern einer postoperativen Wundinfektion ist nicht so einfach. Es wird beispielsweise geschätzt, dass ca. ein Drittel der Bevölkerung die Bakterien Staphylococcus aureus von Natur aus auf der Haut und in den Nasenlöchern trägt
Auch die Luft ist eine Infektionsquelle: Menschen verlieren jede Minute Tausende Hautschuppen
Handschuhe zum Schutz vor Infektionen
Bei der Verhinderung von Infektionen und Kreuzkontamination im OP müssen Luft, Patienten, Personal, Geräte und Oberflächen berücksichtigt werden. Wir arbeiten mit medizinischen Fachkräften zusammen, um die wirksamsten Wege zur Prävention von Infektionen und Kreuzkontamination zu finden.
OP-Handschuhe
Einfachhandschuhe
OP-Handschuhe helfen dabei, das Infektionsrisiko für medizinische Fachkräfte und Patienten zu reduzieren
Manchmal wird Handschuhpuder eingesetzt, um das An- und Ausziehen der OP-Handschuhe zu erleichtern. Dies kann jedoch eine geringere Resistenz gegenüber Infektionen, eine Kontamination der Umgebung durch Bakterien, eine Fremdkörperreaktion, eine verzögerte Wundheilung, Verklebungen und Granulombildung hervorrufen
Doppelhandschuhe mit Perforationsindikation:
Doppelhandschuhe mit Perforationsindikationssystem – gleichzeitiges Tragen von Unter- und Überhandschuhen – ermöglichen es medizinischen Fachkräften, Handschuhperforationen sofort festzustellen. So können sie die Handschuhe schnell wechseln und den Eingriff fortsetzen, ohne den Schutz vor einer Kreuzkontamination zu beeinträchtigen
In einer Studie zu bei Operationen eingesetzten Handschuhen lag die Rate von Perforationen während der Operation bei 90,2 % in der Untergruppe mit Indikationshandschuhen im Vergleich zu 23 % und 36,0 % in den Untergruppen mit Kombinationshandschuhen (zwei normale Handschuhe) und Einfachhandschuhen
Doppelhandschuhe reduzieren erwiesenermaßen das Risiko von Verletzungen durch Nadelstiche oder andere scharfe Gegenstände und von einer Exposition gegenüber durch Blut übertragene Krankheiten. In einer Cochrane-Studie aus dem Jahr 2014 ging hervor, dass Doppelhandschuhe das Risiko einer Perforation des inneren Handschuhs im Vergleich zu Einfachhandschuhen um 71 % verringern
Führende Behörden empfehlen nun den Einsatz von Doppelhandschuhen bei invasiven Operationen:
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC)
- National Association of Theatre Nurses (NATN)
- Association of periOperative Registered Nurses (AORN)
- American College of Surgeons (ACS)
- Royal College of Surgeons of England
- Australian College of Operating Room Nurses
Verhindern von Infektionen durch OP-Bekleidung
Wir sind der Ansicht, dass die Mitarbeiterbekleidung eine entscheidende Rolle bei der Infektionsprävention spielt – indem sie die Patienten vor einer Kontamination durch das Personal schützt und saubere Luft im OP ermöglicht.
Wiederverwendbare OP-Bekleidung
Traditionelle OP-Bekleidung aus Stoff wird zwischen den Operationen gereinigt und wiederverwendet. Flecken und Abnutzung können den Schutz jedoch kompromittieren – die Leistung wird von der Qualität und der Anzahl der Reinigungen beeinträchtigt.
Einweg-OP-Bekleidung aus Polypropylen
Einweg-OP-Bekleidung wird nach der Verwendung entsorgt, wodurch das Infektionsrisiko gemindert wird. Insbesondere OP-Bekleidung aus Polypropylen sorgt für eine geringere Luft- und Wundbakterienkontamination als konventionelle Baumwoll-T-Shirts und -Hosen
Clean Air Suits
Ultrareine Luft im OP wird durch eine Kombination aus laminarem Luftfluss, der Anzahl von Türöffnungen, der Menge von Personen im OP sowie Clean Air Suits erreicht. Sie ist besonders bei orthopädischen und pädiatrischen Eingriffen sowie Implantationen wichtig.
Clean Air Suits wurden speziell entwickelt, um die Kontamination durch über die Luft übertragene Mikroorganismen des Personals zu reduzieren. Sie bieten einen besseren Schutz als wiederverwendbare Systeme aus Baumwolle/Polyester, da sie eine hohe Resistenz gegenüber einer Bakterienpenetration bieten,
Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sollten Clean Air Suits verwendet werden, auch wenn eine laminare Luftströmung im Einsatz ist.
Verhindern von Kontaminationen von der Haut des Patienten
OP-Abdeckungen und Ganzkörperwaschung können verhindern, dass Mikroorganismen von der Haut des Patienten die Operationswunde verunreinigen und eine postoperative Wundinfektion auslösen.
OP-Abdeckungen
OP-Abdeckungen verhindern, dass Mikroorganismen bei Operationen von der Haut des Patienten auf die Operationswunde übertragen werden. Undurchlässige Materialien dienen als Infektionsbarriere und die effektive Flüssigkeitskontrolle ermöglicht einen trockeneren Arbeitsbereich. Die wirksamsten Abdeckungen haben weniger Bestandteile und sind einfach in der Anwendung – und reduzieren somit das Kontaminationsrisiko.
Hautreinigung
Durch das Ganzkörperwaschen wird die Bakterienlast der Haut reduziert und somit letztendlich auch das Risiko einer postoperativen Wundinfektion verringert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Hautreinigung:
- Seife und Wasser: das standardmäßige Verfahren zum Waschen des Patienten. Dadurch werden die Organismen aber einfach nur verteilt: Die Bakterien werden von den naturgemäß dicht besiedelten Bereichen auf der Hautoberfläche verbreitet
. - Povidon-Iod: präoperative Körperwaschung mit Povidon-Iod bietet einigen Schutz. Produkte wie Blut, Eiter und Fett bei einer Operation machen sie jedoch weniger wirksam
. - Chlorhexidindiglukonat-Lösung: Mehrere Studien ergaben, dass eine Chlorhexidindiglukonat-Lösung bei der Gesundheitsversorgung erworbene Krankheiten in der Intensivpflege verhindern kann
. Aktuelle OP-Protokolle empfehlen, dass Patienten vor einer Operation zweimal mit einer Chlorhexidindiglukonat-Lösung duschen und vor dem Abspülen mindestens eine Minute warten . Es verursacht ebenfalls seltener Hautreaktionen als alternative Mittel .
Zugehörige Mölnlycke Produkte
'References'